Schutt

Manchmal stehe ich vor dem neu aufgeworfenen Schutthaufen und schaue genauer hin. Gestern fand ich einen grünen geschmolzenen Weinflaschenhals, der an seinem oberen Ende, seiner Öffnung, zugedrückt war. Mit der abgebrochenen, scharfkantigen Seite steckte er in dem, was sich als Konglomerat dort aufschichtet: Betonstücke, Eisenfragmente, Sand, Farbreste und Plastik.

Am Anfang meiner Einsiedelei habe ich hier im Atelier viel Radio gehört. Alle Katastrophen, Kriege und menschlichen Niedrigkeiten sind vom Journalismus konzentriert, gebündelt in meinen Raum geleitet worden. Aber es gibt einen Knopf zum Ausschalten. Kann mich das vorm Weltekel bewahren?

Gestern probierte ich Schelllackrollstrukturen, die ich dann mit Wasser benetzte. Wegen einer überraschenden Anforderung von detaillierten und etwas aufwendigen Verwaltungsarbeiten, bin ich nicht sehr weit gekommen. Ich merke aber, dass sich diese unterschiedlichen Durchsichtigkeiten des Transparentpapiers gut mit den dokumentarischen Strukturen der Rasterportraits schichten lassen. Auch die gerasterten Landschaften passen gut dazu.

Im chinesischen Garten fand ich heute den idealen Standort für den Genuss dieses Ensembles. Jeden Dienstag kann ich dort etwa zwanzig Minuten Harmonie betrachten.