Scherben um mich herum. Die auf der Transparentpapierrolle 6 und die auf den Blättern 3,6 und 9, die gestern zum Scherbengericht entstanden sind. Für die Buchmalereien hatte ich mir Ruhe verordnet, kein Blick auf die Uhr sondern einfache Konzentration auf diese neuen konkreten Linien unter den Verwischungen. Auch an der gestrigen Collage hatte ich länger probiert. Wegen eines anderthalbstündigen Gesprächs am Nachmittag ist gestern auch kein Relief entstanden. Außerdem arbeitete ich auch an der Wandzeichnung nicht weiter. Den Zeitdruck drosselte ich also deutlich.
Zeit hatte ich deswegen für ein Telefonat mit dem Historischen Museum, um mich nach meinem Entwurf für „TRIXEL PLANET“ auf der Frankenallee und auf dem Bahnhofsvorplatz zu erkundigen. Bei dieser Gelegenheit erkannte ich, dass es von 1997 bis in die Gegenwart eine lückenlose Kontinuität der Beschäftigung mit menschlicher Wanderung gibt. Das geht deutlich bis in das Projekt „Biografie“.
Der Diskussion über Erinnern und Gedenken im Historischen Museum sehe ich mit Gespanntheit entgegen. Es wäre ein Anlass, wieder Aleida Assmann zu lesen.
Gerade habe ich noch mal die Stimmigkeit der Linien des Reliefs überprüft, dass nun in 15 Exemplare vervielfältigt ist. Wir werden heute, während des Biografieworkshops mal ausprobieren, wie die Dreiecke mit den Ornamenten an ihren Kanten zusammenpassen.