Rückkehr

Die Rezension einer Cage – Ausstellung im Museum der Moderne in Mönchsberg ist ein regelrechter Verriss seiner bildnerischen Arbeit. Der Autor rückt in dem Artikel die Bildproduktion, die neben den revolutionären musikalischen Einfällen zurückbleibt, in die Nähe von Laienkunst: „Als konventioneller Maler ist er ungeahnt konservativ, bewegt sich traumversunken, streng und fast gehorsam innerhalb der Gattungen und Grenzen, die er andernorts pulverisierte.“ Durch die wenigen Abbildungen kann das nicht belegt werden. Dennoch bin ich, obwohl zunächst etwas schockiert, um diese kritische Stimme dankbar.

Gestern schlenderten wir durch einige Räume des Museums für Moderne Kunst. A. wollte die Fotografien eines Künstlers sehen, den sie zu dem Tag, an dem es um ihren Text ging, in das Dichterhaus am Wannsee einlud. In einer Reihe von Aktionen hat er Hotelzimmermobilar zu Schlafhöhlen zusammengestellt und darin übernachtet. Die Eingriffe waren dergestalt, dass sie leicht wieder rückbaubar gewesen sind. Das ist eine zunächst schnell begreifbare Idee, die aber auch das Potential zu einigen Hintersinn besitzt, nimmt man die Orte und die Zeitpunkte hinzu, an denen die einzelnen Arbeiten entstanden sind.

Eigenartigerweise sind wir keine regelmäßigen Besucher dieses Museums. Es liegt einfach nicht auf unseren Wegen, wir machen eher einen Bogen darum herum. Beschreite ich aber die immer mehr wuchernden temporären Installationen der Gegenwartskunst, die Materialschlachten aus Billigmaterialien, beschleicht mich die Sehnsucht nach einem Stoff, der Jahrhunderte überdauert. Ich stelle mir vor, dass der Boom solcher Kunstäußerungen zugunsten kleiner konzentrierter Formate zurückgeht, die sich deutlich von der billigen Lautstärke abheben können.

Von den Feiertagen bin ich nun befreit und kann in den nächsten zwei Tagen konzentriert am FRANKFURTER KRAFTFELD weiterarbeiten. Damit habe ich heute begonnen, indem ich fünf Uhr dreißig aufstand, um mein tägliches Schreibtischpensum schon am frühen Vormittag abschließen zu können. Dann geht’s gleich ins Atelier!