In der Hitze des Morgens sitze ich erstmalig an meinem neuen Sekretär, dessen Füße ich gestern neu angesetzt und mit dem Korpus verleimt habe. Ich stellte ihn in eine schattige Nische. Auf seiner ausklappbaren Schreibplatte geht es etwas eng zu. Auch die Knie haben nicht so viel Platz.
Tagsüber beschäftigte ich mich gestern noch mal mit dem Relief, stabilisierte es mit einer zweiten Schicht Pappmache, das ich mit einem zusätzlichen Bindemittel angereichert habe. Sie ist übernacht angetrocknet, und hoffentlich übernimmt nun die Tageshitze den Rest.
Gestern ein sehr schönes und ermutigendes Treffen mit den Jungen Flüchtlingen, die sich alleine auf den Weg gemacht hatten, um hier in Deutschland ihr Glück zu finden. Sie kommen in erster Linie aus Afghanistan und Syrien, manche auch aus Afrika. Nun werden sie hier im Atelier erscheinen, meine Arbeit kennen lernen, um dann zu entscheiden, ob sie am Biografieprojekt teilnehmen werden. Die kleinen Anfangsübungen mit Smartphonebildern und Transparentpapier habe ich ihnen schon erklärt, auch den Zusammenhang zwischen Haus und Biografie.
Am Abend in der Schirn sahen wir die Ausstellung „Pioniere des Comic“. Wieder hatte ich das Gefühl, dass diese Arbeiten in das Museum für Angewandte Kunst gehören. Das Metier dieser Bildererzählungen ist mir nicht sehr nahe, weil ich im Zusammenhang mit Kunst immer Probleme mit illustrativer Arbeit habe.