Rekonstruktion

Der weiße Saft mancher Sukkulenten aus meinem Garten ist giftig. Die Guanchen, Ureinwohner der Kanaren, haben ihn zum Fischen benutzt, indem die das Wasser damit getränkt hatten, um die Fische zu benebeln. Meine Hände waren gestern und vorhin damit etwas klebrig benetzt, weil ich im Gärtchen mit diesen Pflanzen hantiere. Vorsicht also!

Gestern goss ich die Form von Relief Nummer 5. Vorhin habe ich es vom Modell getrennt und war erleichtert, dass keine Fehlstellen durch Blasen im Gips entstanden waren. Das ist immer eine spannende Arbeitssituation.

Mit einem neuen Ton begann ich dann gestern das Modellieren von Relief Nummer 6. Da ist weniger Sand drinnen, er ist heller, bleibt länger geschmeidig und lässt sich viel besser bearbeiten. Es war eine Freude, bis in den späten Abend damit zu arbeiten.

Aus Anlass eines zufälligen Besuchs von zwei Studentinnen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, die sich auf das Tevesgelände verlaufen hatten, erklärte ich mein Väterprojekt. Während ich sprach kamen mir die wieder Eigenschaften der Männer der Familie als ein Sammelsurium in den Kopf, aus dem ich den verschollenen und nie gesehenen Großvater rekonstruieren könnte. Vielleicht ist das ein wesentlicher Motor für das Weitermachen.