Aus dem Radio treten Papstreisen, Demonstrationen und Gegendemonstrationen, interstellare Konstellationen und Geldpolitik, Kriege und Friedensverhandlungen, Terroranschläge und Wahlen in meine Eremitenhöhle. Ansonsten rauschen nur die Lüfter der Computer, die S-Bahnen und die Flugzeuge in meine singenden Ohren.
Das Leben auf dem Gelände hat noch nicht begonnen. Keine Dämmerung. Dafür bin ich zu früh auf.
Die Maske meines Vaters hängt über dem Grafikschrank, meinem Gesellenstück. Ich werde sie austauschen, werde sie wieder ins Fenster hängen, damit man aus großer Entfernung das Portrait erkennt.
Die Sequenz „Ufer mit Eisgang“, an der ich gestern weiterarbeitete, ist eine lichte und lockere Angelegenheit. Sie verdeutlicht den musikalischen Rhythmus einer Fuge.
Vinzenz stellt alte Fotos von mir in seine Bildersammlung im Netz. Vielleicht kann ich auch die nutzen.
Keine Sonne gestern, Ostwind und übers Atelier startende Flugzeuge. Die Hindemithschüler kommen heute, und Paulo macht ab Montag ein Berufspraktikum bei mir. Wir werden uns weiter mit den Masken beschäftigen.