Die Bewegungen, die vom Wind in Gang gehalten werden, lassen die Gestalt des Ateliergärtchens flirren. Tibetische Gebetsfahnen, Birkenblätter, Wasserflächen und deren Reflektionen. Dazu kommen die Schwebfliegen, die Blaumeisen und natürlich die Mauereidechsen.
Es entstanden am Wochenende Zeichnungen auf Rolle 8 und natürlich Buchmalereien, die in letzter Zeit ohne Frottagen entstehen. Nur aus den Bogenlinien, Spiralen und kreisenden Bewegungen wachsen die Weichen Verwischungen, harten Geraden und Figuren. Wenn ich diese aber mit den Tanzfiguren collagiere, entsteht sofort etwas wie eine Bewegungsaufzeichnung im Raum.
Ein Telefonat am Morgen hat meine Arbeitslust noch mehr angeschoben. Ich erzählte ein wenig, was ich mache, schaute mich währenddessen im Atelier und im dazugehörigen Gärtchen um. Auf dem Beton fand ich ein Stück Gips. Mit dem zeichnete ich zwei Schwünge und eine Spirale auf den Boden. Dabei fiel mir ein, dass die derzeitigen Abstandregeln im öffentlichen Raum eine Art Popularchoreografie schaffen. Sie ähnelt einem Raum von Bill Forsythe im Museum für Moderne Kunst, in den man sich mit vielen Menschen gemeinsam so bewegen sollte, dass zwischen ihnen immer mindestens ein Abstand von einem Meter bleibt.