Pflanzenteile | Schriftzeichen

So, wie vorgestern im Wald, sammelte ich gestern Pflanzenmaterial für die Schattenboxen auf Teves. Stengel von vorjährigem getrocknetem Goldregen, schnitt ich auf neununddreißig Zentimeter Länge und füllte damit einen schwarzen Baueimer. All das tat ich draußen am Tisch in der Frühlingssonne.

Schon vor ein paar Tagen arbeitete ich mit Schriftzeichen, die chinesisch anmuteten und die Vinzenz gezeichnet hatte. Heute schickte er mir die Fotos von großen dreitausend Jahre alten Knochen, in die diese Zeichen eingeritzt wurden. Ich will sehen, ob ich damit weiter arbeiten kann. Sie erinnern mich an die gravierten Pilgerzeichen, die auf dem Friedhof in Noia, in Nordwestspanien zu sehen waren. Vielleicht ist das eine Möglichkeit, mich mit dem Aufenthalt von Vinzenz in Beijing auf meine Art zu beschäftigen und in meiner Weise den Dingen auf den Grund zu gehen.

Heute bin ich mit Helga im Stadtarchiv verabredet. Wir wollen dort Material sichten, dessen haptische Qualität etwas von Zeitzeugenschaft hat. Das ist wichtig für meinen künstlerischen Zugriff auf Geschichte.

Am Nachmittag fahre ich mit den Hindemithkindern in den Wald, in das Materiallager für unsere Produktion.

Auf einer Zusammenkunft, in der es um die Zukunft des Tevesgeländes ging, konnte man von unseren anatolischen Freunden hören, dass sie eine Solar – GmbH gründen wollen, durch die sie das Tevesgelände mit Strom versorgen wollen. Solarstrom wird von der Stadt gefördert.