Performance – Zirkus

Nach einem langsamen, verregneten Vormittag schaue ich auf die Pflanzenfamilie, die meine, vielleicht 500 Quadratmeter große, Wiese bildet. Sie haben mehr Durst, als der wenige Regen hergab. Drei Tage Niesel wären optimal… Aber erneut treiben Wolkenlücken vorüber, die die Fenster für die direkten Sonnenstrahlen bilden. Sie heizen auch das Atelier schnell wieder auf.

Der Performance – Zirkus, den wir gestern im Frankfurt LAB sahen, trug den Titel: THE GREATEST SCHOW ON EARTH. Das war ein furioses Experiment, das ein neues Genre gebar. Zahlreiche Performancekünstler waren vom Mousonturm eingeladen, kurze Nummern zu entwickeln, die eine Welt reflektieren, in der wir stetig dazu aufgeordert werden, alles zu geben. Das ausloten des Limits wird zum Alltag, der uns überfordert.

Das neue Genre Performance – Zirkus, bedarf nun mehrerer Hände, die die Nummern dramaturgisch straffen, intelligenter und genauer machen. Es handelt sich immer noch um eine junge Kunst, um die sich der Veranstalter verdient gemacht hat.

Zuvor richtete ich am Nachmittag meinen neuen Sekretär als Ort des aktuellen handschriftlichen Arbeitstagebuches ein. Die Schubkästen sind Aufbewahrungsort für die Blätter zum Scherbengericht, an dem ich gerade arbeite.

Am Abend wehte uns der Wind die fernen Klänge eines Konzertes von Billy Joel vom Waldstadion auf unseren Südbalkon.