Ordnung nach dem Tod | leerer Himmel

Auf den Dächern liegt etwas Schnee. Die Krähen, Meisen und Ringeltauben sparen Energie. Der Himmel ist von ihren Flugbildern entleert.

Meine Patschulipflanze, die ich vor ein paar Tagen etwas radikal zurück schnitt, treibt nur zögerlich neu aus. Sie sieht gerupft aus, kein Augenschmaus.

Im Atelier formte ich ein Zweifigurenrelief aus. In den letzten Tagen arbeitete ich an drei sehr sorgfältigen Exemplaren der drei Reliefs. Ich möchte sie am Dienstag den Jugendlichen als Vorbild zeigen, damit sie nicht so schlampig arbeiten, wie in der letzten Zeit.

Manchmal nehme ich meine gefädelten Ketten von Fuerteventura in meine Hände, ziehe sie auf eine neue Schnur, oder hänge sie an die obere Stange der Balkonbrüstung. Es gibt noch sehr viele solcher Ketten aus den vergangenen Jahren.

Ab und zu denke ich darüber nach, was mit all diesen gesammelten Dingen wird, wenn ich nicht mehr lebe. Auch die Arbeiten, die ich während meines künstlerischen Lebens geschaffen habe, werden eines Tages Hinterlassenschaften sein. Ich sollte damit beginnen, die Ordnung nach meinem Tod zu organisieren