Erstmalig in diesem Jahr sitze ich zum Schreiben draußen. Auch die Eidechsen wagen sich raus in die Sonne.
Ein Frühlingstag.
Gestern blieb ich lange im Atelier und zeichnete bis die Konzentration nachließ. Das reinkarnierte Doppelportrait beginnt nun ein Eigenleben zu führen. Die Strukturen erzeugen ein Bild, das viel mitzuteilen hat. Es spricht eine Sprache, die mir noch nicht verständlich ist. Die Gegenständlichkeit oder Erkennbarkeit des Motivs, bleibt ein Gang auf Messers Schneide.
Die erste Hummel brummt im Gärtchen, die Stimmen der Nachbarn treten auf und schallen, als handelte es sich beim Tevesplatz um eine Bühne aus Beton.
Heute kommen meine Kunstschüler. Ich hoffe dennoch, am neuen Doppelportrait weiterarbeiten zu können. Ich möchte es an diesem Wochenende fertig bekommen, um mich in der kommenden Woche um neue Projekte zu kümmern. Am meisten brennt mir da ein Vorhaben unter den Nägeln, bei dem es um die Blicke aus einem Hochhaus auf Landmarken geht.