Der Regen hat sich etwas stabilisiert, wie ich es mir für unsere Wiese gewünscht hatte. Zwei Wochen war ich nicht am Hang. Das fehlt mir nicht nur, sondern ist auch nachlässig. Die Bedrohung des nächsten Holzeinschlages, die derzeitig starke Vegetationsphase und das Projekt, das ich in der übernächsten Woche vorhabe, sind Faktoren, die es unbedingt nötig machen, am kommenden Mittwoch in den Wald zu gehen.
Nachmittags in der Ausstellung lernte ich junge Menschen kennen, die im fertig restaurierten „Goldenen Adler“ eine Wohngruppe bilden möchten. Mit einer Historikerin, die auch Ausstellungskuratorin ist, kam ich etwas gründlicher ins Gespräch. Das gemeinsame historische Interesse, das Projekt betreffend, könnte zu einem länger geknüpften Gesprächsfaden führen.
Der Bogen, den ich spannen möchte reicht über die gesamte Bauzeit, bezieht die Jahrhunderte mit ein, in denen das Haus gebaut und bewohnt wurde, verbrannte und neu erstand. Es geht dabei insbesondere um die Empfindungen dem Material gegenüber, das bei der Restauration verloren gehen wird. Die Container mit diesen Stoffen hätte ich am liebsten neben meinem Atelier. Die Schichten, mit denen der Brunnen Meter um Meter zugeschüttet wurde bilden die Grundlage für eine konzeptionelle skulpturale Arbeit. Neue Begriffe tauchen auf: Musterrollen, Grundwasser, Hopfen und Malz. Die lange Treppe in den tiefen Brauereikeller ist ein starkes räumliches Element.
Die Gedanken, die um die Gestaltung der Konzepte eines künstlerisch-dokumentarischen Projektes kreisen, das die Verwandlung des Hauses begleitet, beziehen auch mit ein, dass einem nur einmal im Leben ein solch reiches Thema über den Weg läuft.