Über der Indigohorizontlinie erschienen lateinische Buchstabenumrisse. Sie schwammen alleine, wie Segelschiffe, die einander beobachten, bildeten keine Worte. Schiffe sind auch die Buchmalereien. Sie tauschen aber Ladung miteinander aus, um dann in die Transparentpapier- oder Collagenhäfen anzusteuern. Ich erinnere mich an einen erdenen Hof hinter einer barocken Fassade in Cochi, dessen Fläche vollständig mit Ingwer bedeckt war.
Die Malereien beginnen am Morgen mit dem Ritual der kreisenden Gravitationsschwünge auf der linken Seite des aufgeschlagenen Buches. Die direkt gezeichneten Schwünge können sofort mit dem feuchten Handballen in die zwei Formate auf der rechten Seite übertragen werden. Wenn sie aber mit der hölzernen Haarnadel in das Papier graviert wurden, benötigen sie eine farbige Schraffur, um sichtbar und übertragbar zu werden. Aus der folgenden Verstärkung einzelner Linien, entstehen neue Figuren. Mit einer Reihe von weiteren Bearbeitungsmöglichkeiten ergeben sich beispielsweise Nebelwolken, die alle Farben transparent miteinender vermischen. Oft zeichne ich dort scharfe Linien hinein.
Die ornamentalen Strukturen, mit denen ich die Splitter der Reliefs fülle, beginnen mich am Abend zu quälen. Dann ist es Zeit, Feierabend zu machen. Aber mir scheint, es entsteht ein optischer Sog.