Der Wald war voller Feuchtigkeit und Wolken, vor deren Nebel sich meine Figuren besonders gut und deutlicher abhoben. Der Raum staffelte sich augenscheinlich zu einer Kulissenlandschaft. Die Einflüsse des Wetters sind bei der Wahrnehmung des Hangs von großer Bedeutung. Die Fotografien bekommen durch den Nebel einen ganz anderen Klang. Die wilde Verfilztheit der figuralen Architekturen explodiert raumgreifend. Ich bin vorwiegend reparierend unterwegs gewesen. Auch große und feste Geflechte bekommen Schieflagen und drohen einzustürzen. Diese Fließrichtungen des Holzes versuche ich zu erhalten und weiter zu bauen indem ich Äste in denselben Richtungen dazulege, -lehne, -flechte.
Die meiste Aufmerksamkeit widmete ich der Steingrube, die ich weiter aushob. Siegfrieds Grab, das auf seine Bestattung wartet weitet sich zu einem Gang aus, der der Geröllader folgt, sich so seine Form sucht, mit der er Kontakt zu den anderen Eingriffen in das Waldgeschehen findet. Wurzeln die weit oben liegen, werden untertunnelt. Langsam beginnen sich die Steine für mich zu interessieren. Unterschiedliche Farben, Konsistenzen und natürlich auch unterschiedliche Formen rufen das Gegeninteresse bei mir auf. Zunächst sind sie schlammverschmiert, wodurch ihre Zeichnung verborgen bleibt. Die Steine aber, die ich schon Wochen zuvor auf den Rand der Vertiefung legte, sind vom reichlichen Regen der letzten Tage sauber gewaschen worden. Die Struktur des Gerölls schafft einen Kontrast zu den eher ausgefransten Holzgeflechtbauten. Es gibt Brocken mit grünen Einschlüssen, rötlichen Färbungen und weißen Kristallen.
Durch die Grabung erschließt sich eine neue Welt, deren Konsistenz sich eher mit der Stadt verbinden lässt. In meinem Kopf entsteht die Möglichkeit, diese Steine aus der Geröllmasse herauszulösen, um sie in einem Raum in der Stadt zu installieren und ihnen somit eine andere Geltung zu verschaffen.