Mulmig

Die vergrößerten Scherbenfragmente des inkarnierten Doppelportraits der Väter, die ich von der Vorzeichnung für das Relief auf Rolle 6 zeichnete, sind nun verdichtet. Sie folgen jetzt einer eigenen Dynamik. Das ist eine erneute Befreiung von ihrer Herkunft. Sie können eigenständige Ausgangspunkte für neue abstrakte Bilderfolgen sein, die durch ihre Reihung Geschichten erzählen könnten.

Es ist schon früher Abend nach einem zersiedelten Tag. Ich sah Anne Imhof bei ihrem Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Frankfurt. Susanne Pfeifer, die Kuratorin des Deutschen Pavillons war ebenfalls da. Na und dann traf ich alle, die ich bei solchen Gelegenheiten immer treffe. Etwas mulmiges Gefühl.

Bin froh über meine neuen Buchmalereien, weil sie vielfältiger auf immer andere Elemente der Vergangenheit zurückgreifen. Ihr Dreierrhythmus verführt dazu, sie nicht voneinander unabhängig sehen zu wollen. Das liegt auch an den gemeinsamen Farbigkeiten und Elementen die mehrfach in den verschiedenen Formaten auftauchen, mit dem feuchten Handballendruck übertragen.