Kalter, heller Morgen. Die vollen Wasserbehälter im Gärtchen sind vollständig fest durchgefroren. Die Wasserpflanzen werden im Frühjahr wahrscheinlich nicht mehr aufwachen. Natürlich liegt nun auch die Kapuzinerkresse danieder. Nur in einem Topf, treibt sie noch auf dem Atelierregal ihre runden Blätter. Um Ostern werde ich beginnen, die Pflanzen wieder hinauszustellen.
Wie übrig gebliebene Schatten schauen mich an diesem Morgen die fragmentierten Rasterportraits an. Als hätte ein Blitz ihre Umgebung ausgeblichen, blieben nur die fragmentierten, gespenstischen Mischgesichter, die ihrer selbst nicht sicher aus der Vergangenheit heraufschauen.
Kind-Vaterportrait und Vater-Großvaterportrait sind entstanden. Ersteres habe ich noch mal verkleinert mit Gravitationsschwüngen gezeichnet und Punkte auf ihre Kreuzungen gesetzt. Ein wenig Konfetti, das den schmerzlichen Vorgang erträglicher machen soll.
Immer, wenn ich eines dieser kleinen Formate fertig gezeichnet hatte, überfiel mich eine abgründige Müdigkeit. Der Prozess, den ich lang verweigert hatte, verlagert sich nun durch die Leichtigkeit der Materialien in eine Sphäre außerhalb von mir, bleibt transparent und kann mit anderen kombiniert und entschärft werden.