Mit der Zeichnung von 1974 arbeitend, überspringe ich den Zeitraum von 48 Jahren. Wenn ich mit dem gegenwärtigen Ergebnis genauso viel Zeit in die Zukunft überspringe, lande ich mit dieser Projektion im Jahr 2070. Mein Ahornbaum, den ich in den Sommern wässere und mich manchmal mit dem Rücken an ihn lehne, wird dann etwa 160 Jahre alt sein.
Aber was bedeuten die Zeitsymmetrien für meine Gegenwart? Wie wird sich die Projektionsentfernung von 48 Jahren auf die Zeichnung auswirken? Von der Beantwortung dieser Fragen ziehe ich mich zunächst auf den Text HERAKLES 2 ODER DIE HYDRA von Heiner Müller, der eigenen Blutspur folgend, zurück. Über diesen Umweg beschreibe ich eine kreisförmige Bahn, an deren Start- und Zielpunkt die Jahre 1974 und 2070 zusammenfallen. Indem ich den Kreis schließe, vollendet sich die Zeichnung.
Die Bäume, die ich aus südlichen Regionen in unsere unwirtlichen Gefilde transportiert habe, und die noch draußen stehen, die Feige und den Olivenbaum, umgab ich mit Schilfmatten. In die so entstandenen Zylinder füllte ich reichlich Laub, von dem es viel auf dem Boden meines Gärtchens gibt. Das soll sie schützen in der kalten Fremde.