Dicht gedrängte Müdigkeit auf der Documenta gestern. Ich schaue darauf, um an dem haften zu bleiben, was für mich außerhalb des Hirns der Kuratorin Kristov-Bakardiev übrig bleibt.
So gab es eine Annäherung an die Physik der Quantenmechanik in mehreren Experimentaufbauten. Diese ähneln schon in ihrem Äußeren manchen künstlerischen Exponaten. Oder sollte man, wie die Chefin mein, nur noch von Werken sprechen? Im Stadium ihrer Forschung sind die Physiker verblüfft, dass Teilchen, die durch zwei Spalten geschossen werden, zu Interferenzen neigen, wie es eigentlich nur Wellen tun. Die schöne Wissenschaftlerin in ihrem blauen Kleid erklärte uns lächelnd, dass sie an dieser Stelle aufhören zu fragen, bzw., dass das Wissen um diese Verhaltensweise, das Verhalten der Teilchen wieder verändert…
Eine Arbeit aber hat mich denn doch in ihrer Einfachheit berührt. Eine Künstlergruppe aus Mumbai, die sich CAMP nennt, stellte Handyvideos von indischen Seeleuten zusammen, die sie sich gegenseitig schicken. Abenteuerliche Holzschiffe, vierstöckig mit Ziegen beladen unter der gnadenlosen Sonne des Arabischen Meeres.