Jetzt gegen Neun im Atelier streifen die Äste der Birke von außen über die kleinen, geriffelten Oberlichterscheiben, durch die im Winter viel Wärme verloren geht. Durch das junge Holz entsteht auf dem Glas ein sanft klickernder Laut, wie von einem Perkussionsinstrument. Der Baum ist in diesem Jahr kaum gewachsen. Er konkurriert mit vielen anderen Pflanzen um sehr wenig Erde. Ein Ahorn, eine Weide, eine Eiche, Efeu, Kartoffeln, Rucola und Thymian wachsen dort auch.
Der Sonntag gestern war kühl und am Abend regnerisch, so dass ich mir das Wässern der Gärten sparte. Ansonsten Transport eines Schrankes mit einem etwas überdimensionierten Auto von Friedrichsdorf in die Frankenallee.
Durch die Atelierscheiben höre ich die Ringeltauben und das gleichförmige Rauschen von Wind, Flugzeugen, Zügen, der Autobahn und der vielen Lüfter von Servern, Küchen und Klimaanlagen rundherum.
Gerade telefonierte ich mit Vinzenz. Die Kunstschüler werden sich mit ihm in Berlin in der UdK treffen und etwas über seiner Arbeit hören. Ich möchte mich mit ihm mal alleine, oder vielleicht mit Anne zusammen treffen, denn es gibt viel zu erzählen.