Jede einzelne der etwa 300 Scherben mit ihren Binnenstrukturen, erscheint mir wie die Kartierung eines Landes. Sie ließen sich einzeln unter die Lupe nehmen und erforschen. Die Landschaften, Straßen und Flüsse. Mit dem Zerspringen der Doppelportraits geht die Befreiung von einer Verspanntheit einher. Ein Schuss ist auf eine Glaskuppel abgefeuert worden. Man kann sich schütteln und aufstehen.
Gestern zeichnete ich 35 Scherben mit ihren Binnenautobahnen. 20 von ihnen sind schon auf den Tuscheinseln in den Schelllackozeanen angekommen.
Da ich viermal dasselbe Muster mit Gravitationsschwüngen benutzt habe, um die vier Teile des Doppelportraits zu sprengen, gibt es da, wo die Umrisse nicht von den Rasterpunkträndern beeinflusst sind, übereinstimmende Scherbenkonturen. So könnte ich diese Scherben austauschen und falsch zusammensetzen, um verschiedene Varianten des reinkarnierten Bildes zu schaffen.
In der Kunsthalle Schirn werden derzeit Werke von Alberto Giacometti und Buce Nauman gegenübergestellt. Die Giacomettiwerke gehen mir, wenn ich sie langsam umrunde, ziemlich nahe. Es wird deutlich, mit welcher Intensität er sich der Komposition widmete. Die Maßverhältnisse erscheinen immer so, als könnten sie gar nicht anders sein. Es ist ei Glück, das sehen zu können. Die Oberflächen oder Fragmente können schwebend zu Ende gedacht werden.