Garten in Hamm

Hamm. Die große Fensterfront des Wintergartens wird von Grün der Walnussbäume beherrscht. Licht spielt mit dem im Wind fächelnden Laub. Die wenigen Himmelsdurchblicke sind blass, auch die Farbe der Blätter. Sonnenlichtflecken zwinkern auf den grauen Baumstämmen goldgrün. Ein Eichhörnchen verleiht dem Raum durch sein huschendes Versteckspiel etwas Geheimnisvolles. Nun können Geschichten beginnen, wie die Sommerpahantasien der Impressionisten, wie die Orchesterwerke, die die griechischen Mythologien in schwingende Atmosphären ummünzen. Pfauen könnten nun auftreten, Götter und Quellnymphen. Sie wandeln, flüchten, erstarren und lösen sich auf. Alles fügt sich in ein Bild der Gleichzeitigkeit. Amseln nehmen einen Goldton an und über den Baumkronen schwebt noch das Echo der Mauerseglerschwünge.

Aber Ihre Choreografien haben sie schon längst wieder in den Süden geführt. Zwei sah ich noch in Frankfurt. Nachzügler, die sich mit den Schwärmen der Schwalben, in der Hoffnung auf eine spätere gemeinsame Reise, zusammenfinden.

Ein Sommerfeuer am Abend im Garten. Grillnaschwerk die ganze Zeit hindurch. Was für Gastgeber! Später rückten wir das Feuer näher an die Bänke heran und fanden in die Geschichten der Nacht.

Auf dem Boden des Esszimmers steht ein Wechselrahmen mit einer Zeichnung von mir. Sie hat den Gestus der Achtzigerjahre, beruft sich auf den Deutschen Expressionismus. Ein schönes, kraftvolles Blatt.