Vor einigen Jahren unternahm ich im Gustavsburgpark einen GPS-Gang, den ich als choreografische Skizze bezeichnete. Mehrere solcher Gangskizzen habe ich beispielsweise auch auf dem Abgeräumten Güterbahnhof unternommen. Sicherlich lassen sich aus den GPS-Datenaufzeichnungen und den Tagebucheintragungen Rückschlüsse auf die Zusammenhänge ziehen, in deren Kontext diese Arbeit steht.
Gegenwärtige Zusammenhänge sehe ich zwischen diesen Gängen und den Gravitationsschwüngen, wie sie auf den Transparentpapieren und in den Arbeitstagebüchern auftauchen.
Vor mir liegen sieben Zeichnungen, die ich gestern begonnen habe. Zunächst gehören sie nicht unmittelbar zur Biografiereihe, denn zu sehr hatte ich den Kompositionszusammenhalt von Synaptischen Kartierungen, Frottagen wandernder Gegenstände und Gravitationsschwüngen vor Augen. Ob dies, was ich nur als Vorarbeiten oder Grund für die Jungpionierportraits betrachtete, eigenständige Blätter sein könnten, mag dahingestellt bleiben. Die Zeit wird das beantworten.
Am Abend waren wir in der Schrin und sahen die Ausstellung „Sturm – Frauen“. Teilweise ihrer Zeit voraus, irritierten mich die Werke, weil sie größtenteils vollständig unbekannt sind. Diese Diskrepanz förderte in mir den Gedanken, dass die Ähnlichkeit dieser Malereien und Holzschnitte mit denen, der ihnen nahe stehenden Männer, womöglich mit der Prägung der weiblichen Arbeiten auf die der allseits bekannten männlichen überging. Ein Geben und Nehmen zumindest.