Fundus des Schauens

Fächelnd neigen sich Robinienblätter den Fenstern zu. Die Sektionen der Rolltore liegen in ihren Seitenschienen, geführt, gehalten, gefangen und schließen die Kühle des Morgens aus.

Ich wachte in der langen Morgendämmerung zwischen den lauten Rufen der Ringeltauben, hörte meine Atemwege arbeiten, spürte den Widerstand der Muskeln, die immer wieder einem Reiz begegnen mussten.

Weiterarbeit an der Figurengruppe auf Rolle 6. Dort scheint sich eine Überlagerungssequenz zu entwickeln. Sie wuchs von allein, ich hatte das nicht vor. Ich spüre aber, wie sehr ich diesen zeichnerischen Fluss als beruhigendes Element in meiner täglichen Arbeit benötige. Alles ist ausgelegt auf dieses Fließen, dieses unaufhörliche Abgleichen mit dem Fundus der Figurationen aus den vielen Jahren des Schauens.

Deshalb kann ich das Experiment, diese Kontinuität zu unterbrechen, getrost auf einen späteren Zeitpunkt verschieben.

Gestern ein längeres Gespräch mit Franz Konter und Niklas Klotz in ihren Ateliers. Es gab handgefertigte marokkanische Kekse. Ich habe sie zu mir eingeladen. Vielleicht können wir hier mal grillen. Mit Franz sprach ich auch über die Ausstellung, die wir schon vor langer Zeit verabredet hatten.