Franz Konter

Ich taste mich vorsichtig in die Stille des Ateliersonntags. Im Gärtchen sinkt das zerstäubte Wasser nieder auf die Kapuzinerkresse. Daneben steht ein blauviolett blühender Strauch, der dicht an dicht mit Hummeln besetzt ist. Ein Bussard kreist niedrig über unserer Insel.

Mit Franz Konter gestern im Struwwelpetermuseum. Er zeigte uns seine Ausstellung mit Zeichnungen und Malereien.

Am meisten kann ich mit seinen Zeichnungen anfangen, die sich zumeist auf zwei zusammenhängenden Formaten befinden und somit zu einem Diptychon verbunden sind. Die Materialwahl, der Strich und die erzählten Geschichten strahlen eine Sicherheit aus, die von vielen Jahrzehnten intensiver Arbeit herrührt. Ich kann mich darin wohl fühlen und eine Ruhe finden.

Die Malereien überfordern mich gleich ein wenig. Die Zeichnungen decken mehr auf. In den größeren farbigen Formaten auf ungrundierter (!) Leinwand bleibt manches versteckt, weniger transparent. Die Textteile in den Bildern ergänzen die Erzählungen, ohne dass beide Elemente, weder Bild noch Wörter, illustrativ wirken. Genügend Raum für eigene Entdeckungsreisen boten auch seine mündlichen Erläuterungen.

Mein Sehverhalten zieht sich immer mehr auf Einzelheiten, auf kleine Bausteine der Bilder zurück. Ich möchte lange auf eine Zeichnung blicken und sie ganz ergründen.