Auf der Terrasse von dem Restaurant, das derzeit geschlossen ist, gibt es kühle, schattige Plätze. Dorthin habe ich mich zum Schreiben und für die Buchmalereien verzogen. Im Atelier herrscht ein lastendes Klima bei etwa dreißig Grad. Mit der Drehung der Windrichtung sind ein paar Wölkchen aufgetaucht, die etwas Hoffnung auf Linderung bringen. Vielleicht quellen sie ja zu einem Gewitter auf, das den heißen Beton ablöscht.
Vor meinem Gärtchen sitzend denke ich die ganze Zeit schon an den Herbst und daran, wie schnell der Sommer vergangen ist. Dabei plane ich, die Pflanzen diesmal anders in ihrem Winterquartier unterzubringen, mich dabei auch von einigen zu trennen, denn sie werden immer zahlreicher und nehmen immer mehr Platz ein.
Ich blättere in meinen Malereien und finde die Farben ganz schön in ihrer Reduziertheit. Mir fehlt aber ein System, mit dem ich die neun Farben, die ich ausgesucht hatte, regelmäßig neu kombiniere. Ich benötige eine Formel, die das Ganze aus der Beliebigkeit herausholt.
Bei Kayo zeichnete ich einen abstrakten Comic. Manchmal sehe ich an seinen Wänden Figuren, die aus den Spuren alter Tapeten, Möbelbefestigungen, Farbschichten, verputzter Löcher oder umstrichener Regale entstehen. Manchmal hätte ich Lust, diese ganzen Figuren dort an Ort und Stelle an die abgewetzten Wände zu zeichnen. Mich interessieren die Bilder, weil sie aus meinen Erinnerungen und den Vergleichen gesehener Konstellationen von Figuren, Räumen und Umrissen zusammengesetzt werden.