Fingerspitzengefühl

Fingerspitzengefühl – tupfend versuche ich es, im wahrsten Sinne des Wortes, den Malereien zugute kommen zu lassen. Oft nehme ich mit der nassen Zeigefingerkuppe allzu konkrete Merkmale einer Figur zurück, kann damit Konturen in den Hintergrund setzen, ohne sie dabei ganz verschwinden zu lassen. Die Geheimnisse der Halbschatten und Nebelbänke können Erwartungen schüren und Handlungen in Gang setzen. Ohne die Spannung, die dabei von einer konkreten Linie im Vordergrund ausgeht, kann aber nicht genügend Energie für Eigenerfindungen von Geschichten aufkommen.

Den jungen Menschen möchte ich heute etwas über die pakistanischen Buchmaler erzählen, die die Aufgabe hatten, die buddhistischen Tempel im Himalaja auszumalen. Vor da aus kommen wir dann zu meinen Buchmalereien und suchen diejenigen, die ich am Tag der Geburt der Kinder gemalt habe. Die Dateien dieser Scans kann ich ihnen dann schicken, wenn sie das wollen.

Für die Weiterarbeit mit der Form dachte ich daran, verschiedene Ausformungsprozesse zu probieren. In Tapetenkleister eingeweichte Pappschnipsel könnten die Fläche zunächst bedecken. Nachdem sie getrocknet sind, kann eine weitere Schicht gerührtes halbflüssiges Material aufgebracht werden. Das hat den Vorteil, dass die Hintergriffigkeiten nicht so stark behindern, sich das getrocknete Relief also leichter lösen lässt.