Das Doppelportraitfragment, die wenigen, in Scherben zersplittert gezeichneten Überbleibsel der Rasterpunkte vom 18.02., übertrug ich gestern auf Rolle 6. So beginnt sich nun wieder die Rollenkontinuität einzurichten, die ich ein Jahr lang unterbrochen hatte. Über weite Räume setzen sich Schockwellen von Erschütterungen fort und verformen meinen Raum.
Das Weltkulturenmuseum stellte gestern eine Arbeit vor, die es mit Flüchtlingen im Gallus gemacht hat. Mich sprach sehr die improvisierte Form an, mit der sie die Ergebnisse im Galluszentrum präsentierten. Ich würde gerne in Kontakt bleiben und schauen, ob wir zusammen etwas Neues finden können.
Jugendliche Afghanen (?) zeichneten im Museum nach afrikanischen Holzschnitten aus den Achtzigerjahren. Auf Hartschaumplatten schnitten sie die Motive in die Oberflächen und druckten sie danach auf Papier. Es ist, als seien die Sujets durch einen fremden Filter gegangen und bekämen dadurch eine noch rätselhaftere Qualität. Manche Formen verselbständigen sich und wirken, wie abstrakte Zusätze. Sieht man den Holzschnitt nicht, von dem die Figur stammt, wirken manche Konstellationen surrealistisch. Die Detailfreude der feinen Bleistiftzeichnungen passen so gar nicht zu den gröberen Holschnittstrukturen und schaffen gerade dadurch eine Erweiterung. Über diese Formen der Auseinandersetzungen könnte man nun natürlich gelehrte Monologe halten… Vielleicht kann man aber auch einfach weitermachen.