Echos

Der Hang ist ein Echoraum dessen, was um mich herum in der Stadt passiert. Gegen die Wirrnisse stemme ich mich dort mit Ordnung und gegen die Stadtstruktur mit den chaotischen Verdichtungen der Waldmaschine. Wenn jetzt im Frühjahr das Gras zu wachsen beginnt, wird der Pfad besonders gut sichtbar, seine Schlangenlinien, sein Abbild der Beharrlichkeit. Ragna ging in der vergangenen Woche den Weg voran und konnte jeder Wendung folgen.

Gestern ging es um die kleinen Zeichen und eine neue Betrachtung des vorhandenen Materials für das Projekt „Schattenboxen“. In meinem Rucksack sammle ich Holz, das sich besonders gut zur weiteren Gestaltung eignet. Außerdem fotografiere ich auch für die Ausstellung im Architekturmuseum und versuche zwischen den Baumstämmen das Echo der Stadt zu hören. Zwischen den Häusern lausche ich auf das Echo des Waldes. Vordergründig sind das die Stimmen der Ringeltauben, es sind die Füchse, die zerlumpt an den wilden Bahndämmen entlang streifen, die Tiere, die dem Ruf der Stadt folgen und es ist meine Sehnsucht nach der Stille.

Am Hang war ich gestern etwas zu dünn angezogen. Man muss die Temperaturunterschiede abfedern. Ich glaubte beim Anstieg mit einem wollenen Pullover genug zu haben.

Zappelnde Schüler sitzen in ihrer großen Pause im Cafe und essen Eis. Das Frühlingslicht ist gleißend. Kein Blätterdach wirft Schatten mit flirrenden Lichtpunkten am Boden. Ein Frühlingstag ist ein Aufbruch. Mich zieht es ins Atelier.