Noch einmal in offenen Rolltor saß ich über der Brandungssequenz am Tisch, weil nachmittags die Sonne herausgekommen ist und mit ihrer späten Kraft den Beton am Boden erwärmte, während sich die Transparentpapierfläche verdunkelte. An dieser um Millimeter für Millimeter wachsenden Schwärze mit ihren unterschiedlichen Qualitäten und Schattierungen, kann ich mich kaum satt sehen. Ich versuche sehr langsam und behutsam die Felder zwischen dem Linien zeichnend zu füllen und komme wieder auf die Idee, diesen Vorgang noch mehr in die Dreidimensionalität zu erweitern. Der Ansatz für Skulpturen wäre ein Schichtenaufbau eines Körpers aus Tusche, Schelllack und Gips, um dann nach völliger Trocknung das entstandene Stück zu schleifen oder anders zu bearbeiten.
Die Eröffnung der Spielzeit des Schauspiels Frankfurt gelang mit der Premiere der „Nibelungen“ von Hebbel. Ein junges Regieteam hat eine überzeugende Arbeit abgeliefert und uns damit die große Qualität des Textes vorgeführt.
Und natürlich erinnerte ich mich an meine letzten Monate in Dresden vor dreißig Jahren, wo ich zeichnend an den Proben zu „Nibelungen“ unter der Regie von Wolfgang Engel teilnahm. Vielleicht ist in den damaligen Zeichnungen schon etwas von dem zu spüren, was mir erst gestern klar wurde. Lucke, der Siegfried von damals war auch da.
Jasmina, eine der Lehrlinge hat gestern fleißig gemalt und gewischt und entdeckte dabei eine zurückhaltend zarte Farbigkeit und beweist immer wieder ihr gestalterisches Talent. Das gilt es zu fördern.