Der immer noch neue Feiertag ist einer, an dem ich nun endlich mal richtig in Ruhe arbeiten kann. Über den gestrigen Arbeitstag kann ich mich allerdings nicht beschweren, denn nach den Tagebuchzeichnungen am Morgen habe ich noch viel im Schaufenster auf Transparentpapier gezeichnet und am Nachmittag im Atelier mit der Vorbereitung einer dreidimensionalen Sequenz ernst gemacht.
Vielleicht kommt die vorsichtige Figürlichkeit unter den Verwischungen des Tagebuches ja von der unablässigen Beschäftigung mit Figuren innerhalb der Schaufenstersequenz. Ihr schneller erster voranschreitender Strich, der sich nicht kreuzend und ohne Unterbrechung vorwärts strebt, erzeugt durch diese Vorgaben ornamentale Bereiche, die mit dem Raum den sie umschreiben immer auf die figuralen Linien der Nachbarschaft reagieren. Im kristallinen Zusetzen der Flächen im zweiten Arbeitsschritt, gibt es einen ähnlichen Vorgang, den ich im Atelier noch weiter untersuchen kann. Es reizt mich sehr, diese Sequenz nun bald endlich bei mir zu haben, damit ich mich nicht nur während der bemessenen Zeit im Atelier mit ihr beschäftigen kann, sondern sie mir aufs Fensterbrett vor dem Schreibtisch zu stellen, wo ich sie oft in Ruhe anschauen kann.
Eine wirkliche Herausforderung stellt die Kombination dar, mit der ich drei Überlagerungssequenzen aus drei Richtungen übereinander legen will, um Anschlüsse an allen drei Seiten eines Dreiecks zu bekommen. Damit kann eine unregelmäßige Dreiecksgitterskulptur aus gleichseitigen Dreiecken entstehen, um die die Motive herumwandern können. Wenn die Skulptur im Freien stehen soll, dann kann ich versuchen die Formen mit dem Material auszugießen, mit dem Glasfaserboote gegossen werden. Wie eine Oberflächenstruktur genau abgebildet werden kann, muss ich erst probieren. Die Formen allerdings sollten sehr standardisiert, genau und stabil sein. Am besten wäre ein Metallrahmen, der präzise ein gleichseitiges Dreieck umschreibt…
Je nach Dauer der Arbeit wächst sich das Ganze zu einem Erinnerungsraum aus. Würde ich dieses Projekt ernsthaft angehen wollen, brauchte ich mehr Unterstützung als nur die vom Internationalen Bund.