Die kreisenden Rohrgeflechte gehen in eine Spiralstabwicklung über. Sie bildet den langen Griff, den man weit unten festhalten sollte, um mit viel Schwung auf den Teppich, der über einer Klopfstange hängt, einzuschlagen. Der Staub quillt dann meistens wolkig aus der Rückseite hervor. Klopfstangen waren auch Spielgeräte für uns, an die man sich dranhängen konnte.
Jetzt verwische ich diese Flechtornamente, rufe die Erinnerungen an sie wach und wische sie anschließend weg. Die farbigen Schwünge bieten innerhalb der gewischten Flächen reiche Spektren für das Vergessen.
Gestern versuchte ich mich noch mal auf das Konzept des nächsten Vorhabens zu konzentrieren. Es geht um eine thematische Gliederung des Ganzen in einzelne Wanderungs- und Gestaltungsphasen, die sich dann im Hochhaus in einer Ausstellung verknüpfen sollen.
Am Abend las ich in dem Buch, das mir meine Tochter zum Geburtstag schenkte. Die Autorin ist Künstlerin, Schauspielerin und Filmemacherin und hat sich den Künstlernamen Miranda July zugelegt. Der aufkeimende Zweifel an der analogen Existenz ihrer Person, zwischen den Flächen und Räumen der Selbstdarstellung, zeigt die Pose einer Kunstfigur, die die Protagonistin zu leben versucht. Die springt auf eine der Seinsmöglichkeiten auf, wie auf ein Motorrad einer ausgewählten Marke.
Das Leben als Projekt.