Durch den Zustand heutiger Strukturen und aus dem Vorhandensein gegenwärtiger gesellschaftlicher Zustände, müsste ein Pfad der Erinnerung an das Gefangenenlager anzulegen sein.
In letzter Zeit denke ich sehr oft über die letzten Lebensjahre nach, die man, wenn man Glück hat, im hohen Alter erleben kann. Das Produktive dieser Zeit kann nur aus einer Gelassenheit erwachsen, durch die es möglich wird, sich auf ein eigenes Credo zu konzentrieren und das in der Arbeit sichtbar werden zu lassen.
Vor einiger Zeit gab es in der Schirn eine Ausstellung letzter Werke bekannter Künstler. Dabei wurde sichtbar, wer überraschend aus einem Schaffensprozess gerissen wurde und wo ein Leben langsam und bewusst zu Ende ging. Ich glaube, dass das bewusste auf das Ende ausgerichtete Arbeiten, besondere Ergebnisse erbringen kann. Diesem Zustand fühle ich mich manchmal nahe. Auch die nachlassende Kraft fordert eine Konzentration auf das Wesentliche. Die Frage danach steht immer im Raum, ob es sich um die Gestalt des Hangweges, ob es um Entscheidungen zur Bemalung der Reliefs geht, um die täglichen Zeichnungen oder um die geförderten Projekte.
Die Einbindung des Gedenkens an die versklavten Gefangenen in einen größeren Zusammenhang, ist ein Schritt auf der Suche nach dem Wesentlichen dieses Projektes. Dass sich eine Kunstpädagogin dafür interessiert, mit Kindern einen Einblick in das Projekt zu bekommen, könnte zu einer weiteren Schicht der allgemeinen und größeren Zusammenhänge und der Gegenwartsausrichtung führen.