Eine Zeichnung auf Transparentpapier im Atelier. Zunächst nahm ich einen harten Bleistift und zeichnete vorbearbeitete Fensterlöcher aus Ruinen an der Ackermannwiese durch. Die wiederholte ich dann durch Übereinanderrollen und walzte danach noch eine Schelllackspur mit Tuschekonturen darüber.
Der moonmoonmoon schickt Rückmeldungen über falsche Passwörter, weswegen ich auf ihm noch nicht unterwegs sein kann, um meine Spuren dort zu hinterlassen. Aber Clair schrieb mir jetzt, dass sie alles heil machen will.
Mailen mit Vinzenz auf dem Londoner Flughafen. Er steigert sein Tempo. Die Gesten erinnern mich an meine Jugend. Ich kann seine „Postbilder“ somit verstehen und bekomme komischerweise dadurch ein sichereres Gefühl. Ich kann zuschauen, wie die Entwicklung eines Teils von mir verlaufen wäre, kann in die Bilder von Vinzenz schlüpfen und mitreisen. Kaltes Licht über dem fremden Gebirgelabyrinth unter dem Flugzeugfenster bescheint das Gesicht. Vor einer Dreiviertelstunde aufgenommen, mit Respekt vor der nahen Zukunft.
Das Transparentpapier, das ich gestern benutzt habe ist nicht so durchlässig, wie das andere, ist weicher und weißer. Es schafft neue Kontraste. Bin gespannt auf neues Material von Helga, hole am Nachmittag den ersten Schwung Boxen aus dem Architekturmuseum ab.
Die Menschen laufen in die Stadt, das Cafe hat geöffnet, die Bilder sind gleichzeitig im Fluss und gleich bleibend. Aber es ist etwas anderes darum herum…