Die Figur aus dem Kloster Lhalung, die mir gestern in den Blick kam, setzte ich gleich, zusammen mit den erwähnten Elementen, in die Malerei des Reliefs ein. Es gibt an den Innenwänden mehrere Frauenfiguren, die auf Hirschen reiten, Mäntel aus Pfauenfedern tragen, Männerleichen durch die Luft wirbeln, deren Köpfe abgetrennt in den Händen halten und mancherlei magische Handlungen vollziehen. Sie entstammen der vorbuddhistischen Bönreligion, die matriachale Elemente aufwies. Noch im vergangenen Jahr spürten wir diese andere Haltung der einheimischen Frauen dort im Himalaja, die gut ohne ihre Männer auskamen, von denen sie oft mehrere haben. In den Wandmalereien sind sie einer Wächterfigur zugeordnet, die die bösen Berggeister von den mannigfaltigen Vertretern der buddhistischen Lehre fernhalten soll.
Diese Frauen dachte ich am Morgen zusammen mit den Brandenburgischen Konzerten. Vielleicht verbindet beide das tänzerische Element.
Rund um die Figur mit den Gravitationsschwüngen, dem stählernen Fachwerkfragment vom Palast der Republik und der Felsgravur einer Oryxantilope, begann ich dann die Splitter des ersten Scherbengerichtes, die die Motivgruppe umgeben, mit Strukturen zu versehen, die von ihrer Oberflächengestalt herrühren und sie verstärken.