Die Tage sind kühl, weil die Luftströmungen über den noch winterkalten Atlantik zu uns heranziehen. Mein Atelierrolltor ist aber offen. Seit Jahren sitze ich dort an einem Zeichentisch mit Blick auf das Gelände. Dort besuchen mich manchmal Leute, die auf Teves arbeiten oder ausgebildet werden. Ich mag den direkten Kontakt mit meinen Nachbarn und fühle mich dadurch in meiner Arbeit und Konzentration nicht gestört, denn das was ich mache, hat mit ihnen zutun. Ich spüre dann, wie alles zusammengehört.
Gestern gab es beispielsweise ein längeres Gespräch mit den Ateliernachbarn über die Rolle, die wir auf dem Gelände spielen. Durch den angekündigten Abriss der Baracken sind wir etwas aufgeschreckt. Denn die Einteilung des Raumes und seine gliedernden Elemente sind zu wichtig, als das man sie mit einer Aktion, die in keiner Weise diskutiert wurde einfach wegradiert.
Ich merke, wie meine fragile Produktion sich langsam in diesen Raum vortastet. Abgesehen davon, dass dies ein normaler Frühjahrsimpuls ist, spielt es auch mit den wöchentlichen Hanggängen zusammen. Stangen und Äste, die ich auf dem Gelände finde, stelle ich zusammen, wie bei der Waldarbeit. Die Bewegungen, die die Objekte vollführen, die in ihrem Zusammenstürzen von mit gestützt werden, lassen sich auch auf unsere Wiese und auf die Betonflächen übertragen. Von den schnell wachsenden Essigbäumen kommt Materialnachschub. Man kann das Gelände auch als Experimentalraum auffassen.
Eine Zusammenarbeit der Künstler in diesem Areal hat die Schwierigkeit der großen Unterschiede der Herkunft und Ausprägungen ihrer Arbeit. Dann steht also die Suche nach den Gemeinsamkeiten zunächst im Vordergrund. Das soll unsere Rolle stärken.