Belebend

Der Sommerschreibplatz entsteht dadurch, dass der Tisch, der im geöffneten Rolltor steht, von Pflanzen weitgehend frei geräumt ist. Ich empfange hier die Geräusche der Stadt, die wie ein Meer das Gelände umgibt, die Außentemperatur und die Luftbewegungen.

Quellwolken reisen schnell von Osten heran, zerblasen vom Wind, der auch die Blütenblätter der kleinen Buschwindrosen mit sich trägt. Über dem feuchten Gärtchen bleibt  ein wärmender Sonnenfleck lange stehen. Der erreicht auch meinen Tisch und die Buchseiten.

Vier zehnköpfige Schülergruppen besichtigten gestern meine Arbeit zum Zwangsarbeitergedenken. Das war belebend. Ich hatte eine kleine Ausstellung arrangiert und erzählte vom Raum der immer auch Geschichtsraum ist.

Auch ein Anruf aus dem Architekturmuseum setzte eine Gestaltungsmaschinerie in meinem Kopf in Gang, die sich mit dem bisherigen Material des Projektes „Landmarken“ für eine Ausstellung beschäftigt. Ganz konkrete Installationen schweben mir vor. Die werde ich mit meinen Langzeitschülern morgen, an unserem regelmäßigen Ateliernachmittag, besprechen.