Ein Muster, das durch die Frottage des Bambusgeflechtes eines alten Teppichausklopfers, den ich im Abfall einer Haushaltsauflösung fand, entstanden ist, beginnt nun in meinem Kopf ein eigenes Bilderleben. Abgesehen davon, dass die Gravitationsschwünge, die allenthalben innerhalb meiner Arbeit auftreten, dem Geflecht ähneln, sind die offenen Enden der Bögen, die dadurch entstehen, dass die Frottage nicht zu den Stellen gelangt, die im Geflecht unten sind, weiter weisende Kräfte, die in andere Räume zeigen. Dieser viel versprechende Vorgang findet seine Weiterentwicklung zunächst nur gedanklich. Ich bin bislang noch nicht bereit gewesen das weiter zu vertiefen.
Mein Ateliervormittag begann damit, dass ich die Pflanztöpfe draußen im böigen und kalten Ostwind mit etwas Wasser versorgte. Gestern füllte ich sie mit Komposterde auf, die zu hoffentlich üppigem Wachstum auf dem Beton führt.
Dann fotografierte ich das Wachstum der Kletterpflanzen in ihrem Frühbeet, hier innerhalb der Scheiben. Manche Schösslinge können die festen Samenköpfe, in denen die ersten Blätter auf das Licht warten, nicht sprengen und enthaupten sich dann selbst. So stehen ihre grünen Rümpfe nutzlos wartend in der Erde.
Gleich gehe ich einkaufen, um dann zu kochen. Mal sehn, wie viele Kunstschüler kommen, um mit mir zu essen. Ich habe auch noch einiges an Konzeptionsarbeit für das neue Projekt zu machen.