Die Umrisse, die zwischen den Tabolinien entstehen, entsprechen den Ablagerungen meiner Erinnerung, unscharf und flüchtig, aber mit Potential zur Konkretisierung. Zwischen den Membranen, die einen vagen Kontext umschließen, befindet sich eine Materie, die Inhalte schärfer hervortreten lassen kann. So kann ich mit dem Füller blasse Linien mit Beistrichen versehen, die dann zu Eckpunkten einer Geschichte wachsen. Am ehesten erscheinen dort Emotionen, die zu ergründen sind.
Ohne einen weiteren neuen Umriss habe ich auf Rolle 11 weiter gezeichnet. Dort ist die Forschung nach Gründen für emotionale Strukturen weiter fortgeschritten. Manche Flächen beginnen sich schwarz zuzusetzen, wenn ich die Tuschelinienstärke der dichten Netze nicht reduziere. Somit entzieht sich die vorübergehend aufgeschienene Geschichte wieder dem Blick. Und so geht es ewig weiter.
Auswege bieten die Collagen, die das unterschiedliche Material immer wieder in neue Konstellationen bringen. Womöglich sollte ich diese Ergebnisse in die Produktion auf Rolle 11 zurückführen, was wieder Auswirkungen auf die Buchmalereien hätte. Und gleich kann ich das in die Tat umsetzen.