Ausufernd

„Originale“, „Übersetzung 8/VI“ kreuz und quer gelesen. Dabei begegne ich dem Raum zwischen Senkrecht und Waagerecht, gestern und heute – dann Papiergravuren und ein paar Gravitationsschwünge, die, nachdem ich sie mit den Geraden durchkreuzt habe, kollabieren und nur Staub hinterlassen.

Dann tauchen viele Figuren auf, die unterschiedliche Seinszustände des einen wandelbaren Gegenübers verkörpern. Diese Körperräume ufern aus, weil ich sie nicht klar begrenze. Mein Interesse gilt den Möglichkeiten, die sich im Entgrenzten aufhalten. Sie wabern in Sternennebeln und proben immer neue Konstellationen, bis es Klick macht und eine entscheidende Reaktion alle Wollmäuse vereinigt, die dann in die Gravitationsfalle fallen. Ich möchte die weichen Formen mit dünnen, schmerzenden Linien durchschneiden, die die Körper öffnen. An den Schnittflächen extrudieren sich die neuen Volumina.

Warum erschienen heute so viele Figuren in den Buchmalereien? Nachdem ich zu Fuß das Schneetreiben durchquerte, um zum Atelier zu gelangen – Jacke und Mütze weiß – ging ich beherzter vor. Ohne Konturen entstehen nur schwer Geschichten. Manchmal möchte ich sie erzählen, manchmal vermeiden. Es geht hin und her, läuft ganz selbstverständlich, ohne dass ich ein Ziel ausmachen kann. Struktur steht im Vordergrund. All das tendiert nach einer erneuten Orientierung auf Rolle 9, wie in der zweiten Phase des Väterprojektes, den 4 Scherbengerichten.