Montag. Noch ist es still auf dem Gelände. Die Lüftung des Restaurants summt jetzt sanft. Manchmal tönen ferne Signalhörner von den Rangierloks auf den Gleisfeldern oder von Polizeiautos auf den Straßen.
Öfter blüht in den Buchmalereien etwas Frühjahrsfarbigkeit auf. Die Gärten senken mir das schlingende, üppige Grün in mein Reproduktions-Sehen. Es wird mitunter von scharlachroten Linien durchkreuzt. Dann aber setzt wieder blattloser Winter ein.
Bleistiftgrau, Tintenblauschwarz mit etwas Rosa.
Am Sonntag saß ich alleine im Café gegenüber von meinem Balkon in der Frankenallee. Eigentlich hätte ich mit jemandem sprechen wollen. Alle aber sprachen in fremden Zungen miteinander. Und so genoss ich meine babylonische Heimat, lockerte meine Seele mit einem Glas Riesling und spürte, wie ich mich alternd verändere und wie das auch von außen zu mir zurückkommt.
An verschiedenen Stellen auf Teves versuche ich das nun üppig sprießende Wachstum zu gestalten. Die Heckenrosen bekommen Nischen, in die man einen Stuhl hineinstellen kann. Mit den Gartenkräutern kochte ich mir gestern ein einfaches aber sehr wohlschmeckendes Mittagessen. Danach kam ich mir ätherisch vor. Das will ich auch heute wieder probieren.