Amseln | Angkor

Mit einer Tasse Kaffee gehe ich jetzt, am zeitigen Morgen, den Weg von meinem Atelier in Richtung Südosten. Mit einer Jacke, einer Mütze und einem Schal habe ich genügend Wärme, Zeit und Ruhe, um auf die Gespräche der Amseln zu achten. Sie bilden schon mitten in der Nacht einen akustischen Raum, in dem sich ihre Reviere überschneiden.

Nach der gestrigen Abendveranstaltung. mit einem mittelöstlichen Sänger, ist das Tor verschlossen worden. Zufall, Lernprozess oder ein zu vernachlässigendes Ereignis.

In der Mitte des Tages lese ich zur Geschichte von Angkor Wat, schaue mir einige der vielen Bilder an, die ich dort fotografiert habe. Die Pracht des Dschungels, der die Werke der Khmer umschlingt, die Räume des weichen Monsuns, der über tausend Jahre alte Bodenplatten überschwemmt und uns zum Ausharren unter einer Turmkuppel veranlasst, wo wir eine Sprache mit den Wächtern der Tempel finden.

Die Übersetzung des neuen Romans von Russel Banks mit dem Titel „VERSTOSSEN“ habe ich gestern geschenkt bekommen. Ein Schwergewicht von 542 Seiten, bei Schöffling herausgekommen. Im Klappentext wird, neben dem Autor, auch die Übersetzerin vorgestellt!

In der kommenden Woche möchte ich nun an größere Biografieformate herangehen, mehrschichtig, kompakt und collagenartig,  etwas Farbe (?). Vielleicht besuche ich dafür noch mal die „Affichisten“ in der Schirn.