Adressaten einer Gewaltandrohung

Gestern Holzwerkstatt mit Raumausstattern. Im Schreinerüberschwang kein Gedanke an eine künstlerische Arbeit.

Heute bin ich aber bei den Buchmalereien, die ich ergänzend auch für den gestrigen Tag nachholte, zum Thema Angst gekommen. Ein dunkles Flirren, das in die Länge gewischt wird. Erwartung einer Purpurwand aus heißem Plasma. Der Augenblick des einsetzenden Schmerzes erlöst dieses dumpfe Gefühl, löst die Panik ab.

Ein Blick fällt auf die zusammengerollte Sequenz der Rohrgeflechtsornamente. Sie alleine haben noch nicht die Kraft und Spannung, die ich mir von dem Projekt erhoffe. Was in der Farbigkeit der Buchmalereien gelingt, kann in der Transparentpapierzeichnung entweder mit den weichen Schelllackverläufen erreicht werden, oder mit einer inhaltlich – gegenständlichen Hinzunahme von Jungpionierportraits, als Adressaten einer Gewaltandrohung.

Die Arbeit an diesen Gegenständen kann erst im Sommer, wenn ich mehr offene Zeitflächen zur Verfügung habe, richtig Fahrt aufnehmen.

Aber mit meinem Gesicht des Sechsjährigen Schulanfängers, in das ein Fotoentwicklungsfehler, ein Staubfaden, geprägt ist, kann ich mal beginnen, Rasterabbildungen und starke Vergrößerungen herzustellen.