Vor dem Atelier, in der städtisch dämmernden Dunkelheit, fährt der kleine Himmelswagen in sein Verschwinden. Durch die geschlossenen Tore dringt das ferne Brüllen des Morgenverkehrs.
Der Verein „Ninja“ fragte am Rande des Treffens der Förderer junger Strafentlassener in Wiesbaden nach einem Projekt, das ich mit solchen oder mit einsitzenden Jugendlichen machen könnte. Ich sagte zu und werde mich dabei an meinem Entwurf für Rockenberg orientieren.
Am frühen Nachmittag wurde ein weiteres renoviertes Teilstück der Frankenallee feierlich eröffnet. Wir hörten Reden zu und steckten Blumenzwiebeln. Viele schauen mich, um das verlorene Projekt wissend, bei diesen Gelegenheiten an.
Nachmittags übertrug ich eine Form von Rolle 3 auf Rolle 6, will damit etwas vor mich hin experimentieren und fühle mich sehr wohl damit.
Über unseren Antrag zur Förderung des Forschungs- und Kunstprojektes zum Gedenken an die Kriegsgefangenen wurde gestern im Beirat der sozialen Stadt abgestimmt. Zuvor sind Lobreden gehalten worden, die mit der Vergangenheit aber auch mit meiner gegenwärtigen Arbeit zutun hatten. Helga referierte den organisatorischen Part und ich den emotionalen. Wir ergänzten uns dabei gut. Ich versuchte außerdem klar zu machen, wie schwierig es ist, ein würdiges Gedenken in Form eines Kunstwerkes in Szene zu setzen. Wir hatten außerdem die doppelte der möglichen Summe beantragt, worüber extra abgestimmt werden musste. Der Antrag wurde in voller Höhe und einstimmig befürwortet. All das tat mir gut.