Abwesendes Reittier

Schatten der Feder meines Füllers unter der entstehenden Schrift. Mit der Lichtquelle meiner Schreibtischlampe kann ich seinen Winkel und seine Größe einstellen. Gleich darunter verbunden in derselben Abhängigkeit, der Schatten meiner Hand.

Über das Geschehen wachen meine zwei Beschützer Krishnababy und Ganescha. Letzterer leider ohne sein Reittier. Es wäre logisch, diese Abwesenheit zu kommentieren, indem man von unten her in den Sockel eine negative Ratte einarbeitet.

Gestern formte ich ein zweites Exemplar des zweiten Reliefs aus und stellte die Form am Nachmittag auf die Heizung, so dass ich den Abguss heute hoffentlich unbeschädigt heraus nehmen kann.

Für heute hatte ich mir vorgenommen, nicht in den Taunus zu fahren, um am dritten Relief weiter zu modellieren. V. von den Lehrlingen erkannte das Prinzip der wegfallenden oder dazukommenden Figuren auf den beiden ersten Motiven schon. Sie wäre ein erster guter Kandidat, der auf den größeren zusammengesetzten Flächen neue Figuren entdecken könnte.

Es gibt Passagen in den ausgewählten poetischen Texten von John Cage, die eine gedichtartige äußere Form haben. Sie entsprechen in der Struktur dem, was ich mir manchmal für mein Arbeitstagebuch wünschte, nämlich eine Reduktion und gleichzeitig eine Konzentration.

Krishnababy zeigt auf:

„unD träume

In der nacht

das magiSche quadrat

dann Zufalls

operatIonen…“