
Figuren bilden sich, ihre Umrisse entstehen und verschwimmen, oft ist nur eine Seite klar konturiert, die andere verwischt, verblasen und aufgelöst. In dieser Spannung entstehen die Kompositionen der kleinen Malereien. Diese Vorgänge setze ich ins Verhältnis zur Entwicklung meiner Beziehungen zu anderen Menschen oder zu Vorgängen in der Natur, in der sich Formen etablieren und vergehen. Wenn ich einen Gegenstand vom Boden des Gärtchens emporhebe, krabbeln Asseln und Ameisen in Deckung, versuchen die Regenwürmer schnell zu verschwinden. Von diesem Getier gibt es Massen in der dünnen Erdschicht. Sie sind aber immer nur kurz zu sehen.

Manchmal gehe ich mit der Handykamera über das Gelände und versuche alle Insektenarten zu fotografieren, die sich hier etabliert haben, als könnte das helfen, dieses Gelände vor dem Zugriff einer Neubebauung zu retten.

Heute will ich an Rolle 11 weiterarbeiten. Der Verdichtungsmodus, den ich zeichnend gewählt habe, hat einen regelmäßigen Dreitaktrhythmus: 1. eine neue Tanzzeichnung und deren Füllung mit dem vorangegangenen Material, 2. ihre leeren Umrisse im Liniengesträuch und 3. Einbindung ins Geflecht durch Überlagerung. Dann geht es mit der nächsten Tanzzeichnung von 2003 genau so weiter.