
Die Kinder vertieften sich gestern lange in ihre Transparentpapierrollen. Zuvor zeigte ich ihnen das, was ich auf diesem Gebiet mache. Bei ihrer Arbeit mit Bleistift, Tusche und Schellack wurden ihre unterschiedlichen Handschriften sehr deutlich. Ein Eritreischer Junge, der die Schreibschrift seiner Region im Handgelenk hat, zeichnete die Formen nur ungefähr und kreisend suchend durch, sodass eine ganz eigene Struktur entstand. Und so kann man bei jedem einzelnen Schüler den Zusammenhang von Herkunft und Zeichenstil betrachten.

Das hat mich angespornt, mit dem Tanzfries weiter zu machen und ihn innerhalb der Collagen mit den Buchmalereien zu verflechten. Mit dem zusammengesackten Personal von heute, mit seiner Haut aus Farblasuren, Handballenstrukturen und Verwischungen. Mit den Lavasteinen und den Holznadeln schrieb ich Vertiefungen in das glatte Papier, die durch Schraffuren heller hervorgehoben werden. Manchmal besitzen die Figuren klare Umrisse, manchmal lösen diese sich an einigen Stellen auf und oft werden die Abgrenzungen zur Umgebung nur durch unseren erinnernd vergleichenden Geist geschaffen.

Die kleinen Malereien mache ich am Zeichentisch, der in der Mitte des Ateliers steht. Das Schreiben geschieht im Sommer draußen, während ich in meiner Gartennische auf dem Korbsessel sitze. Die beiden Tagebuchelemente entstehen also in unterschiedlichen Situationen. Die Texte werden draußen vom Anblick des Dschungels beeinflusst. Das wäre mit den Bildern sicherlich noch auffälliger.