
Gestern Nachmittag begann ich das Projekt Gustavsburgplatz ausführlicher zu beschreiben. Dabei sah ich mir auch die aufgezeichneten Wege an, die die Schüler gelaufen sind. Die Dreiecksform des Grundrisses mit dem Kreisverkehr an seiner südlichen Ecke, führt zumeist zu einer Kopfform. Mit dieser kann ein Bezug zu den Portraitzeichnungen an den Innenwänden des Kulturkioskes hergestellt werden, die ich 2016 gezeichnet habe. Außen der Gitterkopf an die Fassade montiert, innen die Wandzeichnungen.

Mit dem Tanzfries pausierte ich gestern. Er überfordert mich manchmal mit seiner anstrengenden Dichte. Dann möchte ich dieses komplexe Gebilde zerstückeln, auseinander ziehen und Teile davon herausschneiden. Eine Vereinfachung, die sich auf das Wesentliche konzentriert, wäre der Ausweg. Wie finde ich aber das Wesen in diesem Fließen.

Gestern sah ich mir im Kulturhaus beim Zoo die Performance „Fragmented Shelter“ an. Es handelt sich dabei um eine Zusammenfügung von Sprechtheater, Visuals und Lifemusik. Für die Projektionen und die Musik war Susanne Rentel zuständig, mit der ich schon hier im Atelier experimentiert habe. Ihre Spielweise eines elektronischen Blasinstrumentes hört sich für mich wie sehr freier Jazz an. Die Überlagerungsstrukturen durch den Looper haben Gemeinsamkeiten mit meinen gezeichneten Transparentpapiersequenzen. Auch die Form der Verdichtung ist mir sehr nah. Fast hätte ich mir weniger Text und Schauspiel gewünscht. Dessen Konkretheit verstellte mir etwas das musikalische Hörvergnügen. Auch mit den Bildern, die sich mit Transparenz beschäftigten, konnte ich viel anfangen.