
Für die Handkantenabdrücke in den Buchmalereien habe ich heute eine eingefärbte Muschel benutzt, deren Struktur ich in alle 3 Formate im Buch übertrug. Die Formenvielfalt meiner Sammlungen von Meerestierenschalen und Steinen ist umfangreich. Ihr überschwänglicher Reichtum an Gestalt, verschafft mir oft ein visuelles Glücksgefühl. Die Schönheit in unendlichen Varianten.

Gestern hatte ich den ruhigsten und besten Arbeitstag der letzten Wochen. Auf Rolle 11 nahm ich mir eine weitere Tanzzeichnung vom Februar 2003 vor. Es ist der Umriss einer Figurengruppe, die in ihrer Mitte eine abwesende Gestalt umringt. Ihr Umriss ist nach oben offen. Dort schwebt ein Bildschirmkopf. Die anderen, „anwesenden“ Umrisse füllte ich mit den Tanzfigurenlinien der verdichteten Zeichnung mit der ich vorgestern arbeitete. Auf diese Weise entstand eine Szene aus mehreren Schichten.

Ich überlege mir, ob die Kombination vom Aufräumen, Erinnern und den Begegnungen von alten Gestaltungen in neuen Zeitschichten, innerhalb eines Projekts, im Gleichgewicht betrieben werden kann. Wird das Zeichnen nicht immer wichtiger bleiben und mehr Zeit beanspruchen als das Ordnen der vielen Arbeiten?