
Aus einem Karton nahm ich die Kopie einer Zeichnung, die ich im Februar 2003 für eine Installation im Bockenheimer Depot angefertigt habe. Sie ist ein Blatt von vielen Stapeln, die auf dem schwarzen Bühnenboden liegend ein Raster bildeten. Die Zeichnungen fertigte ich während der Proben zu einem Tanzstück von Georg Reischl an. Die Zuschauer, die das Stück sehen wollten mussten über dieses Hindernis hinweg steigen.

Da Rolle 11 noch nicht bis zum Ende fertig gezeichnet ist, nahm ich eines dieser Blätter und fügte das Motiv am Ende des gezeichneten Streifens ein. Danach ging es in der Weiterarbeit eine Verbindung zu den GPS-Linien von Lustgarten und den Textfragmenten: „SEHT DORT DIE FÜNF ALS PATE DER BLICK VON DORT“, ein. Die Worte aus Anne Roman „Hinter den Mauern der Ozean“, dem Stasibericht von Heinz Werner über mich und einem Interview mit mir, sind nach den Tabolinien ausgerichtet. Somit bekommen die Bühnenfiguren neue Dimensionen. Das gezeichnete Geschehen erfährt eine andere Dynamik.

Der Blick in die Tagebuchaufzeichnungen, die sehr kleine und dichte Buchmalereien umrahmen, zeigt meine damalige Umtriebigkeit. Stadtentwickler, Immobilienunternehmen und Bürgerinitiativen trafen sich auf scheinbarer Augenhöhe. Aber die Stadtgestalt wurde dadurch beeinflusst. Und die Kunst fand damals parallel dazu, so selbstverständlich, wie nebenher statt.