
Nach dem Einkauf am Morgen fühlt sich der Tag frei an. In Ruhe und im Besitz der Normalkraft, an den Ateliertischen arbeiten zu können, ist erholsam. Gestern ist Rolle 10 aus dem Humboldt Forum zurückgekommen, und in der vergangenen Woche brachte ich Rolle 11 aus dem Tibethaus wieder mit. Hier auf dem Tisch liegt Rolle 12.

Und Gegenstände liegen herum, die ich mit Erinnerungen an Menschen verbinde. Sie sind wie Artefakte einer Ausgrabung. Ich denke an Wolfgang Engel, der vor ein paar Tagen gestorben ist, an unsere gemeinsame Zeit in Dresden, an seine Inszenierung von „Medea Stimmen“ von Christa Wolf, wo ich auch gezeichnet habe. Diese ganzen Blätter, die ich während Schauspielproben, Konzerten und Ballettproben gemacht habe, werde ich nun ordnen und womöglich mit einer Sequenz auf Rolle 12 verbinden, um diese Arbeit noch einmal auszuweiten und auf einen anderen Punkt zu bringen.

Wenn ich über die Wiese zum Bahndamm gehe, stehen da die Tiere aus Astwerk, die die Schüler hergestellt haben. Sie begeistern sich für den Umgang mit Holz aller Art. Sie lernen das Schärfen und den Umgang mit den Bearbeitungswerkzeugen. Beim nächsten Mal würden sie am liebsten Bäume fällen.